Im Jahr 2023 feiert die Schweiz das 175. Jubiläum ihrer Bundesverfassung. Aber wie ist es um die Verfassung der Komischen Kunst in der Eidgenossenschaft bestellt? Aufschluss darüber gibt die Ausstellung »Die Schweizer Garde«, die den Sommer über in der Caricatura Galerie zu sehen ist. Gezeigt werden Arbeiten der Schweizer Künstler Lawrence Grimm, Yves Noyau und Ruedi Widmer, die gemeinsam fast das gesamte Spektrum der Komischen Kunst abdecken und damit ein repräsentatives Ergebnis liefern.
Lawrence Grimm transportiert in kleinformatigen Avantgarde-Cartoons subtilen Witz mit minimalistischem Strich. Auch technoide Objekte gehören zu seinem Repertoire. In Yves Noyaus Gouache-Gemälden paaren sich filigrane Technik und groteske Komik. Ziemlich »haarig« kommen wiederum seine Tuscheporträts daher. Ruedi Widmer rundet die Ausstellung mit klassischen und politischen Cartoons ab. In Form einer Comic-Kolumne enthüllt er zudem »Die letzten Geheimnisse einer rationalen Welt«.
Lawrence Grimm
Lawrence Grimm, geboren 1978 in Zürich, ist von australisch-deutsch-schweizerischer Nationalität. Er studierte er Film an der Zürcher Hochschule der Künste. Die Erfahrung des visuellen Geschichtenerzählens verlagerte er in die Welt der Cartoons und Kunst. Er zeichnet mit schwarzer Tusche Momente des Lebens, der Liebe und der Einsamkeit für seine fortlaufende Cartoonsammlung »Teatime for a Universe«. Zurzeit fasst er diese Kompilation in einem großen Buch zusammen, welches unter anderem von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia gefördert wurde. Zudem gestaltet Lawrence Grimm großflächige Wandmalereien, Drucke und 3D-Objekte, die alle Teil seines surreal-skurrilen Universums sind.
Yves Noyau
Yves Noyau wurde 1963 in Neuchâtel im französischsprachigen Teil der Schweiz geboren. Nach einer Ausbildung als Grafiker zog er nach Zürich und arbeitete in einer Werbeagentur, die er jedoch bald entsetzt verließ, um nach Japan zu reisen, um dort (autodidaktisch) den Umgang mit dem Pinsel zu erlernen. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz gründete er mit Freunden den Filmclub »Die Zauberlaterne« für Kinder, der international erfolgreich wurde und für den er für jeden gezeigten Film ein gezeichnetes Heft gestaltet. Parallel dazu übernahm er die künstlerische Leitung des Musik-Magazins vibrations, wo er der Illustration einen großen Platz einräumt. Er zeichnet diverse Strips und politische Zeichnungen für die Presse, illustriert Kinderbücher und publiziert seine wortlosen Humor-Zeichnungen beim Französischen Verlag Les Cahiers Dessinés. Seit 20 Jahren unterrichtet er Illustration an der Hochschule für Kunst und Design in Luzern.
Ruedi Widmer
Ruedi Widmer, geboren 1973, ist selbständiger Grafiker, Cartoonist und Kolumnist in Winterthur. Er zeichnet seit vielen Jahren unter anderem regelmäßig für die Schweizer Wochenzeitung WOZ, den Zürcher Tages-Anzeiger, die Konsumentenzeitschrift Saldo und Titanic. Seine Bild-Text-Kolumne »Die letzten Geheimnisse einer rationalen Welt« erscheint seit 2000 jede Woche im Winterthurer Landboten. Zudem schreibt er seit 15 Jahren die Kolumne »Wichtig zu wissen« in der WOZ. In den Jahren 2019 und 2021 wurde er vom Magazin Schweizer Journalist:in in der Kategorie »Kolumnist des Jahres« jeweils auf den 2. Platz gewählt. 2022 wurde er in der Schweiz als »Pressezeichner des Jahres« ausgezeichnet.