Termin

2.7.2025
17.30 Uhr
kostenlos
Anmeldung erforderlich

Am 2. Juli bieten wir um 17.30 Uhr gemeinsam mit der Tower Fernassistenz – eine telefonische Führung durch die aktuelle Ausstellung „Du kochst auf deinem Smartphone? – Die Zukunft in Cartoons“ an. Die Teams von Caricatura und Tower geben einen Einblick in die Galerie und beschreiben gut 20 ausgewählte Cartoons.

Als besondere Gästin ist die Kaufunger Cartoonistin Stefanie Bräuning-Orth mit von der Partie. Sie stellt eines ihrer Werke persönlich vor und steht im Anschluss Rede und Antwort zu ihrem Schaffen.

Die Führung ist kostenlos. Es entstehen lediglich die Kosten für einen Anruf ins deutsche Festnetz. Mehr Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt’s hier.

Cartoonbeschreibungen zum Nachlesen

Hier sind die Cartoonbeschreibungen nachzulesen wie sie vom Team der Tower Fernassistenz während der Telefonführung vorgestellt wurden.

Liefer-Drohne

Cartoon von Gerhard Glück mit Tempera und Acryl auf Zeichenkarton, Hochformat, im Verhältnis etwa 3:4.

Wir blicken in einen dunklen, stillen Raum. Ein älterer Mann sitzt allein auf einem schlichten Holzstuhl in seinem Esszimmer, dem Fenster zugewandt. Er hält beide Hände um einen leeren weißen Porzellanteller. Er blickt mit dem Oberkörper leicht nach vorn geneigt in die Nacht, als warte er auf etwas.

Das große Fenster ist weit geöffnet. Kühle Nachtluft scheint hereinzuströmen, der Himmel ist tiefblau mit wenigen kleinen Sternen, der Vollmond leuchtet herein. Das Mondlicht fällt ins Zimmer und beleuchtet den Kopf des Mannes, seine Hände und den Teller in einem blass-blauen Schein.

Neben ihm steht auf dem Boden ein Glas mit goldgelber Flüssigkeit, auf dem Tisch im Hintergrund eine geöffnete Flasche. An der Wand hängt ein einsames Porträt einer älteren Dame mit Perlenkette, sie schaut ernst und reglos – vielleicht seine verstorbene Gattin.

Alles wirkt still und fast andächtig – als sei dies ein wichtiges, vielleicht einsames Ritual.

Am unteren Bildrand steht handschriftlich geschrieben: »Seit Stunden wartet Herr M. auf die Drohne, die ihm seinen abendlichen Wurstaufschnitt einfliegen sollte.«

Paket-Drohne

Der Cartoon ist von Uli Döring, im Verhältnis 1:1 und digital gezeichnet.

Der Cartoon zeigt eine Szene in einem grauen Hausflur. In der Mitte des Bildes schweben zwei Drohnen. Beide sind quaderförmig und haben jeweils vier rotierende Propeller, über jeder ihrer oberen Ecken einen. 

Die linke Drohne ist in typischem Postgelb gehalten, hat ein eckiges ausdrucksloses Auge und einen gitterartigen Mund.  Auf ihrer Oberseite befindet sich eine gelbe Antenne und unter ihr, anscheinend mit Schnüren befestigt, hängt ein Paket. Die Drohne ist an der Seite beschriftet mit »Bote 2.0«. Rechts von ihr, ihr zugewandt, schwebt vor einer geöffneten Tür eine orangene Drohne mit großen runden, starrenden Augen und einem krakeligen, gezackten Mund. Vor ihrem Mund schwebt ein rauchender Zigarettenstummel. In einer der zwei Hände, die unter ihr an strichförmigen Armen baumeln, hält sie eine grüne Bierflasche. Sie ist seitlich beschriftet mit »Nachbar 2.0«. 

Im unteren Teil des Bildes finden wir eine Bildunterschrift. Sie lautet: »Die Zukunft hat begonnen«. Auf die Frage der Botendrohne: »Würden sie ein Paket annehmen?«, antwortet Nachbar 2.0-Drohne durch ihren Ausdruck sichtbar gereizt mit: »Nein.«

Pflege-Drohne

Ein Cartoon von Phil Hubbe mit Tusche und Aquarell auf Zeichenkarton, Hochformat.

Farbig gezeichneter Cartoon im typischen Hubbe-Stil: rundliche Figuren, große Nasen, klare Konturen.

Wir befinden uns auf einem Fußweg zwischen zwei Wiesen, vermutlich in einem Park. Im Hintergrund steht ein verlassener Rollstuhl, der offenbar nicht mehr gebraucht wird.

Oben im Bild schwebt eine Frau, die am Pulloverrücken an einer Drohne baumelt. Vier Rotoren halten sie in der Luft. Ihre Arme und Beine hängen wie bei einer Stoffpuppe herunter, einer ihrer Schuhe trudelt gerade zu Boden. Ihr Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus Überraschung und stiller Verzweiflung – der Mund leicht offen, die Augen weit aufgerissen.

Unter ihr laufen zwei Männer stolz nebeneinanderher. Einer steuert die Drohne mit einer Fernbedienung und strahlt vor Begeisterung. Sein Begleiter hält sich ungläubig die Hand vor den Mund.

Der Drohnenpilot schwärmt: »… Klasse, so eine Pflege-Drohne – Kein Rollstuhl, kein schieben und wuchten mehr. Einfach genial.«

Facebook-Kommentare

Digitale Zeichnung von Maxim Seehagen im quadratischen Format. Der Aufbau erinnert an ein Polaroidfoto mit weißem Rand und Beschriftung darunter.

Wir sehen eine klassische Familienszene. Opa sitzt entspannt in seinem Sessel im Wohnzimmer, seine Enkel sitzen auf einem Teppich vor ihm.

Opa trägt eine runde Brille und ein kariertes Hemd unter seinem Pullunder. Seine Arme ruhen entspannt auf den Sessellehnen. Sein Gesichtsausdruck ist stoisch und auch irgendwie selbstzufrieden. Hingegen sind seine Enkelkinder, die vor ihm hocken, weit weniger zufrieden. Einer umklammert die Knie, wirft den Kopf in den Nacken und schreit laut, Tränen spritzen aus seinen Augen. Der andere wendet sich hilfesuchend nach außen und ruft laut: »Mamaaa! Opa erzählt wieder von der Facebook-Kommentarspalte!«

Vitual Reality

Der Cartoon ist von Annika Frank, digital und im Format 1:1 gezeichnet. Auffällig sind die knalligen Farben, in denen die zwei Protagonisten in der Mitte des Bildes im Kontrast zur eintönigen Umgebung gehalten sind.

Wir befinden uns in einem trostlosen Raum. Die Wände haben eine unaufgeregte braune Farbe. Außer der geschlossenen Tür am linken Bildrand und dem mit Brettern vernagelten Fenster am rechten Bildrand ist der Raum leer. Ein Mann, mittig links im Bild, blond mit Seitenscheitel mit einem leuchtend roten Oberteil und blauer Hose ist einer Frau, mittig rechts im Bild, zugewandt. Sie hat lange, braune und lockige Haare, trägt hängende Perlenohrringe, ein langarmiges lila Kleid mit Kragen und blaue Stiefel und zeigt mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf ihn, während sie sich die linke Hand in die Hüfte stemmt. Er wiederum hat beide Hände tastend um sich gestreckt. Passend dazu tragen beide breite, rechteckige, metallfarbene Brillen mit kleinen blauen Displays in der Mitte, die ihre Augen verdecken.

Beide haben einen sehr begeisterten Gesichtsausdruck. Er sagt: »Wow, das ist also deine Wohnung – geschmackvoll eingerichtet und was für eine Aussicht.« Sie antwortet: »Warte ab bis du den Wellness-Bereich gesehen hast!« Unter dem Cartoon finden wir die Erklärung des Kontrasts: »Virtual Reality ermöglicht Wohnträume«

Kochen auf dem Smartphone

Der Cartoon ist von Bettina Schipping, im Hochformat und digital gezeichnet.

Eine Camping Szene. Ein Mann (mittig links im Bild) und eine Frau (mittig rechts) knien einander zugewandt. Sie tragen beide Outdoorkleidung, auffällig dabei sind sein gelber Fischerhut und ihr lila Tuch mit weißen Punkten, was sie sich um den Kopf gebunden hat. Hinter ihr, inmitten der bergigen, grünen Umgebung mit vereinzelten Büschen im Hintergrund steht ein kleines, orangenes Kuppelzelt. Die Frau kniet mit beiden Beinen auf dem Boden, hat in der linken Hand einen Löffel und in der rechten einen Salzstreuer, mit dem sie den Inhalt einer offenen Konserve würzt. Vor ihr liegen verschiedene Utensilien, die sie zum Kochen zu benötigen scheint. Am auffälligsten ist jedoch das Smartphone, das auf dem Boden liegt und auf dem die Konservendose mit dem Essen abgestellt ist. Die Gesichtszüge der Personen sind minimalistisch – er schaut fragend, ihre weit aufgerissenen Augen strahlen Begeisterung aus.

Der Cartoon wirkt vom Aufbau mit der integrierten Beschreibung »Die Zukunft in Cartoons« im unteren Teil des Bildes und der Sprechblase des Mannes mit gelb und orangener Schrift, die an einen Webeslogan erinnert, fast wie ein Werbeplakat. Tatsächlich wurde es auch als Titelbild der Ausstellung ausgewählt.

Der Mann fragt: »Du kochst auf deinem Smartphone?« Die Frau antwortet: »Ja, mit der Ceranfeld-App.«

Kryoschlaf

Der nächste Cartoon stamm von Jens Eike Krüger. Es handelt sich um eine im Hochkantformat gehaltene digitale Zeichnung. Wir befinden uns in einem Raumschiff. Durch eine Art Bullauge sehen wir draußen die Sterne. Zwei Männer liegen jeweils in einer Art futuristischen Schlafkammer. Deren Glasdeckel haben sich gehoben und ein Roboter bringt dem ersten Mann einen Kaffee.

Der Roboter sagt: »Nach 320 Jahren Kryoschlaf haben wir endlich Beta Centauri erreicht.« Der Mann, gerade frisch erwacht und ausgeruht, blickt freudig auf den Kaffee. Sein Kollege daneben dagegen ist das absolute Gegenteil: Er hat Augenringe, graues, wirr abstehendes Haar und einen ungepflegten Bart. An seiner Schlafkammer blinken Warnsignale. Er hat die Knie angezogen und deutet mit einem zittrigen Zeigefinger wütend auf seinen Schlafnachbarn und sagt: »Du schnarchst!«

Smarter Handschuh

Eine digitale Zeichnung von Phil Hubbe: Wir befinden uns in einer Kunstgalerie. Ein blinder Mann betastet mit ausgestrecktem Arm ein Gemälde. Er trägt einen seltsamen Handschuh und hat einen Kopfhörer im Ohr. Ein älterer Herr im Hintergrund schaut verwundert herüber, doch eine Frau erklärt ihm fröhlich: »Er braucht nur den Handschuh auf das Bild zu halten und schon bekommt er eine exakte Bildbeschreibung.« Währenddessen lauscht der blinde Mann aufmerksam der Bildbeschreibung durch seinen intelligenten Handschuh, der ihm erklärt: »Blumenwiese. Öl auf Leinwand. Alter wertloser Kitsch.«

Blindenführhund

Digitale Zeichnung von Phil Hubbe im Querformat. Typischer Hubbe-Stil: Der Cartoon wirkt weich aquarelliert mit klaren schwarzen Konturen mit rundlichen Figuren und runden Nasen. Die Szene spielt auf einer offenen Fläche vor leichtblauem Himmel.

Im Mittelpunkt steht das Gespräch zweier Frauen beim Spaziergang mit ihren Hunden. Die eine Frau trägt eine dunkle Sonnenbrille und auf ihrer Jacke ist ein gelber Anstecker mit drei schwarzen Punkten befestigt. Selbstbewusst lächelnd präsentiert sie ihren Blindenführhund – ein roboterhaftes, grau-metallisches Tier mit kantigem Kopf, spitzen Ohren, bedrohlich roten Leuchtaugen, dass aber ein Blindenhundgeschirr trägt. Aus dem Maul hängt ihm ein blauer Stofffetzen, von dem Blut hinabtropft. Hinter den Frauen springt gerade ein Mann davon: mit schmerzverzerrtem Gesicht hält er sich seinen blutigen Hintern.

Die andere Frau führt einen kleinen, echten Hund, an der Leine, der gerade sichtlich angestrengt sein Geschäft verrichtet. Sie blickt entsetzt und verwirrt auf das Robo-Tier ihrer Gesprächspartnerin. Die sehbehinderte Frau erklärt ihr gerade stolz: »…ein Blindenführhund der neusten Generation mit GPS, Autopilot und automatisierter Freund-/Feinderkennung. Wackeln mit dem Schwanz kann er dazu auch noch…«

Die andere Dame bringt nur ein »Äh…« heraus.

Gehaltserhöhung

Digitale Zeichnung von Uli Döring, farbig gezeichneter Cartoon im Querformat. Die Farben sind klar voneinander abgegrenzt mit wenig Schattierungen.

Wir befinden uns offenbar in einem Chefbüro. Auf einem großen Schreibtisch steht eine blaue Kaffeemaschine. Sie hat kleine leuchtend gelbe Augen und ein angedeutetes Lächeln. Eine halbvolle Kaffeekanne steckt in ihrem unteren Bereich. Vor ihr steht ein Schild mit der Aufschrift »CHEF«. Hinter ihr hängt ein gerahmtes Bild einer Kaffeetasse an der Wand.

Ihr gegenüber sitzt ein Angestellter auf einem einfachen Stuhl. Seine Hände ruhen auf den Oberschenkeln, sein zufriedener Blick ist auf die Kaffeemaschine gerichtet.

Die Kaffeemaschine alias der Chef sagt: »Ich finde, Sie haben mal wieder ’ne Gehaltserhöhung verdient.« Daraufhin denkt der Mann: »So schlecht ist die Herrschaft der Maschinen gar nicht.«

Roboter-Streik

Dieser Cartoon stammt von Katharina Greve. Es handelt sich um eine digitale Zeichnung. Sie ist fast ausschließlich in den Farben Blau, Rot, Grau und Weiß gehalten. Eine Fertigungsstraße für Autos in einer Fabrikhalle. Ein halbfertiges Auto liegt auf einem Fließband, ein Reifen, der montiert werden soll, steht einfach auf dem Boden daneben, und zwei Roboterarme, die für die Montage verantwortlich sind, stehen einfach still daneben. Überall blinken rote Warnleuchten. Im Vordergrund stehen eine Ingenieurin und ein Manager im Anzug. Der Manager vergräbt fassungslos das Gesicht in seinen Händen. Die Ingenieurin blickt auf die Roboter und sagt: »Tja, unsere Roboter sind geschlossen in einen unbefristeten Streik getreten.« Bildunterschrift: »Wie KI das Klima retten kann.«

Selbstfahrendes Taxi

Digitale Zeichnung im Hochformat von Mario Lars.

In der Mitte des Bildes steht ein Auto auf einem grauen Untergrund. Im Hintergrund, weit entfernt sind die Umrisse von Hochhäusern nur schemenhaft angedeutet. Das Auto macht einen futuristischen Eindruck, seine Form ist sehr rund. Es ist weiß mit hellblauen Scheiben, gelben Scheinwerfern und einer blauen Stoßstange.  Auf dem Autodach ist ein kreisrundes schwarzes Schild mit der gelben Aufschrift »Robotaxi« zu sehen.

Rechts neben dem Auto befindet sich ein Mann, der beide Hände an den Griff der linken Autotür gelegt hat und nur auf dem rechten Bein stehend das linke Bein mit aller Kraft gegen die linke Seite des Autos stemmt, die Tür aber augenscheinlich nicht öffnen kann. Typisch für Mario Lars ist das Gesicht des Mannes sehr einfach gehalten – eine lange Nase, ein paar wenige Haarbüschel, zwei aus dem Mund ragende Zähne. Dennoch ist dem Mann die Anstrengung anzusehen. Seine Augenbrauen und ein paar angedeutete Schweißtropfen außerhalb seines Gesichts unterstreichen seine verzweifelten Bemühungen.

Von der Windschutzscheibe des Robotaxis geht eine Sprechblase aus. Auf ihr steht: »Beeep! Ich kann sie nicht mitnehmen. Sie sind heute noch keine 10 000 Schritte gegangen. Beeep!«

Postapokalypse

Digitale Zeichnung von Rudi Hurzlmeier im Querformat, Seitenverhältnis etwa 16 zu 9.

Wir blicken auf eine Szene wie aus einem Familienalbum – nur etwas stimmt da nicht ganz. Jedenfalls sitzen Mutter und Kind spielend im Sand. Doch beide tragen dicke weiße Raumanzüge, die sie vor der Umgebung zu schützen scheinen.  Das Kind backt, in seinem Händchen ein Schäufelchen, gerade ungerührt einen Sandkuchen. Die Mutter sitz gelassen neben ihrem Sprössling und schaut ihm dabei zu. Um die beiden herum tigern Hyänen. Vereinzelt lassen sich Menschenschädel und Teile von Tierskeletten erkennen, die teils schon im Sand versunken sind.  Am blauen Himmel schweben drei Ufos und im Hintergrund erhebt sich ein kuppelförmiges Gebäude, das an einen futuristischen Schutzbunker erinnern könnte.

Am oberen Bildrand steht geschrieben: »Hurra! Der 10 Milliardste Mensch ist da hier bei seinem 3. Geburtstag mit Mutti«

Unterwasser-Tourismus

Der Cartoon ist von Katharina Greve, im Querformat und digital gezeichnet. Er zeigt eine reduziert gezeichnete Szenerie unter Wasser. Im rechten Teil des Bildes ist das Brandenburger Tor zu sehen, umwuchert von grünlichen Wasserpflanzen und umgeben von kleineren Felsen und abgebrochenen Säulen.

Davor tauchend im linken Teil des Bildes befinden sich fünf Wasserwesen. Sie haben menschliche Proportionen und tragen enganliegende Shirts und Hosen, haben jedoch Flossen statt Händen und Füßen, fächerartige Ohren, Kiemen an der Halspartie und ihre Haut ist in hellen Blau- und Grüntönen dargestellt. Sie haben keine Haare an Körper und Kopf, ihre Augen sind einfache Punkte und statt einer Nase haben sie zwei kleine Schlitze im Gesicht.

Im Hintergrund sind vereinzelt Fische und eine Qualle zu sehen. Eins der Wasserwesen hat ein Schild in der Hand, auf dem »Berlin Tour« steht. Es taucht mit dem Rücken zum Brandenburger Tor und spricht zu den anderen, die das Berliner Wahrzeichen zu betrachten scheinen. Auffällig sind die Säulen des Brandenburger Tors. Sie sind grob mit leuchtend orangener und gelber Farbe angemalt, welche im starken Kontrast zu der sonst sehr pastellfarbenen Szene aus Blau-, Grün-, Weiß- und Grautönen steht. Sie erinnern dadurch an die Farbanschläge am Brandenburger Tor, die 2024 von der Gruppe »Die letzte Generation« durchgeführt wurden. 

Das vermeintliche Touristenführerwasserwesen zeigt mit seiner Flosse auf die Bemalung und sagt, durch eine Sprechblase dargestellt: »Unsere Wissenschaft rätselt noch immer, was die letzten Landmenschen mit dieser Wandmalerei sagen wollten.«

Gendern

Cartoon von Denis Metz im Hochformat. Das Bild ist digital gezeichnet, zumindest die Kulisse wirkt aber auf den ersten Blick fast wie eine Sepiafotografie.

Es scheint ein Kriegsschauplatz zu sein. Vor einem komplett weißen Hintergrund befindet sich auf der mittleren Ebene des Bildes eine total zerstörte Stadt. Plastisch bauen sich zerbombte Hausfassaden vor einem chaotischen Meer an Backsteinen, die auf dem Boden liegen, auf.

Mittendrin im Vordergrund sind im Halbprofil ein kleiner Junge und links von ihm ein alter Mann gezeichnet. Beide tragen Hosen in Brauntönen und weiße Oberteile, der Junge ein T-Shirt, der alte Mann ein Jackett mit Aufnähern an den Ellenbogen. Der kleine, blonde Junge hat einen Backstein aufgehoben, hält ihn in beiden Händen und scheint den alten Mann, dem er zugewandt steht, fragend anzuschauen. Seine Augen sind dabei nicht zu sehen. Der alte Mann hat nur noch sein rechtes Bein, weshalb sein linkes Hosenbein bis in den Schritt hochgerollt ist und er sich links auf eine einfache Krücke stützt. Seine Glatze und sein Stiernacken betonen sein fortgeschrittenes Alter. Er hat den rechten Arm angewinkelt und zeigt mit dem Zeigefinger bestimmt in die Luft vor den Jungen.

Sein Mund ist weit aufgerissen und er scheint den Jungen zu belehren: »Es war aber auch nicht alles schlecht bei der AFD! Immerhin haben sie das Gendern abgeschafft.«

Diktatur

Eine digitale Zeichnung von Denis Metz: Das Wohnzimmer einer vielleicht typisch deutschen Familie. Wir befinden uns schräg hinter dem Fernseher und darüber hinweg auf Vater, Mutter, Tochter und Sohn, die gemeinsam auf der Couch im schummrigen Licht des Fernsehers sitzen und Fernsehen. Es ist Wahlabend, und sie haben die Wahl vor dem Fernseher mitverfolgt. Und jetzt springen sie auf und fangen an zu jubeln. Alle vier reißen enthusiastisch die Hände hoch, werfen Luftschlangen, Sekt- und Rotweingläser fliegen durch die Gegend. Darüber die Überschrift: »Hurra! Endlich Diktatur!«

Regierungseinsparungen

Bei diesem Cartoon von Chrissie Salz handelt es sich um eine digitale Zeichnung: Das Büro von Elon Musk noch im DOGE Ministerium der US-Regierung. Elon sitzt in seiner typischen Lederjacke an einem Schreibtisch. Darauf stehen Familienfotos seiner ungefähr 14 Kinder. Im Hintergrund eine USA-Flagge. Er hat einen Knopf im Ohr und betätigt in diesem Moment einen großen Knopf auf dem Schreibtisch und schaut grinsend aus dem Fenster. Durch dieses Fenster sehen wir eine seiner SPACE-X Raketen starten. Aus dieser Rakete wiederum grinst breit Donald Trump und winkt, während die Rakete unter großem Rauch in den Weltraum startet. Und Elon Musk hört aus seinem Knopf im Ohr nur: »Regierungseinsparungen erfolgreich abgeschlossen«

Weltuntergang

Eine digitale Zeichnung von Stefanie Bräuning-Orth in quadratischem Format. 

Wir befinden uns in einem Wohnzimmer. Wir sehen ein offenes Fenster, draußen regnet es in Strömen. Durch das Fenster ergießen sich Sturzbäche ins Wohnzimmer, das bereits einen halben Meter unter Wasser steht. In den Fluten treiben eine Vase und ein Familienportrait.

Nur auf einem kleinen Tisch, da steht noch ein Goldfischglas. Und der Goldfisch springt in hohem Bogen und mit seinen Flossen wedelnd in die Fluten und ruft freudig erregt »Yippiieeeeee! Weltuntergang!«

Du kochst auf deinem Smartphone?

Die Zukunft in Cartoons

10.5. bis 20.7.2025

44 Cartoonist:innen werfen einen humorvollen Blick in die Zukunft.

Kooperationsspartner