Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor

Am 9. März wurde der »Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor« an den Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff verliehen. Der Preis wird jährlich gemeinsam von der Stiftung Brückner-Kühner und der Stadt Kassel vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden Schriftsteller, deren Werk von Komik und Groteske auf hohem künstlerischen Niveau geprägt ist.

Joachim Meyerhoff sei als schreibender Schauspieler und spielender Autor in jedem Fall ein Verausgabungskünstler, hieß es in der Begründung der Jury. Als Stürmer und Dränger stürze sich der Autor immer aufs Neue in aberwitzige Situationen und vermöge dabei einzelne Momente ins Unermessliche zu dehnen, sie so lange durch die Gedankenmühle zu drehen, bis sie in kleinste Gefühlseinheiten zerlegt seien.

Der Verleihung des Hauptpreises voran geht seit 2004 die des mit 3.000 Euro dotierten »Förderpreises Komische Literatur«. Diesen erhielt in diesem Jahr die Autorin Nele Pollatschek. Gut 40 Verlage hatten Vorschläge für den Preis eingereicht. Dieses Jahr konnte sich der in Berlin ansässige Verlag Galiani mit seiner Autorin durchsetzen.

In die Feierlichkeiten mischte sich auch ein bisschen Wehmut, denn Friedrich W. Block, Geschäftsführer und Kurator der Stiftung Brückner-Kühner, verabschiedet sich im Laufe des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand. Es war somit die letzte Preisverleihung unter seiner Regie. Friederike Emmerling, Vorsitzende des Stiftungsrats, ließ es sich selbstredend nicht nehmen, ihm in diesem Rahmen für seine langjährigen und aufopferungsvollen Verdienste zu danken.

Foto: Anja Köhne