Harm Bengen ist der große Unbekannte unter den bedeutenden Zeichnern in Deutschland. Das liegt vor allem daran, dass er seine Arbeiten unaufgeregt mit HB signiert. Seine Cartoons kennt praktisch jeder, hat sich darüber schlapp gelacht oder empört weggedreht. Zu Bengens großen Themen gehören Gott, die Religionen und ihre Vertreter. Seine Zeichnungen erscheinen unter anderem im Eulenspiegel und dem Jugendmagazin ran. Daneben produziert er täglich Karikaturen für die aktuelle Presse – für über dreißig Zeitungen, darunter die Sächsische Zeitung, die Neue Passauer Presse und Neues Deutschland, nur nicht für die Bildzeitung, denn der hat er aus grundsätzlicher Überzeugung den Abdruck verboten.
Harm Bengen nimmt sich die Freiheit, Gott und der Welt ans Bein zu pissen.
Achim Schnurrer
ehemals Alpha-Comic Verlag
Gesamtes OEuvre
In der Comicszene hat der Name Harm Bengen einen wesentlich größeren Bekanntheitsgrad. Er gehört zu den renommiertesten Comiczeichnern Deutschlands und schuf etwa den achtbändigen Erotikcomic um den Vampir »Sandra Bodyshelly« sowie »Störtebeker«, worin er die letzten zehn Jahre des legendären Freibeuters nach zeichnet. Die Ausstellung zeigt Bengens gesamtes OEuvre – vom klassischen Cartoon über die tagesaktuelle Karikatur bis zum Comic. Zu sehen sind außerdem Objekte sowie Bengens Zeichnungen in verschiedenen Stadien der Ausarbeitung – Folien, Skizzen, Pausen –, sodass ein Einblick in seine Zeichentechnik gewährt wird.
Der Künstler
Harm Bengen wurde 1955 in Arle, Ostfriesland, geboren. Anfang der 1970er Jahre machte er eine Lehre als Lithograf, studierte dann Grafik-Design in Bremen und war anschließend wieder als Lithograf und Offsetmontierer tätig. In den 1980ern arbeitete er als Zeichner für mehrere Stadtillustrierte, zunächst nebenberuflich, seit 1986 ausschließlich als freischaffender Künstler.